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Hunde in Not Pfarrkirchen e. V.

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2016 Mai

1. Rezept Barfen

Rezept Fleischtöpfchen-Allerlei mit Gemüse und selbst geernteten Kräuter

Wie viel braucht mein Hund? Dies ist abhängig vom Alter, Aktivität und Veranlagung ihrer Fellnase. Pi mal Daumen braucht ein Hund mit 20 kg Körpergewicht ca. 600 g Futter, wie gesagt, mancher mehr, andere weniger.

80% sollten tierische Erzeugnisse sein, 20% pflanzliche Erzeugnisse. Bezogen auf einen 20 kg Hund macht das bei diesem Rezept 480 g tierische Erzeugnisse, 120 g pflanzliches.

Zutaten: 200 g Rindfleisch gewolft (durchwachsen, denn auch Fett ist wichtig; Muskel-, Kopf-, Kehlkopf-, Schlundfleisch), abwechseln mit anderen Fleischsorten wie Hähnchen, Wild etc.

140 g grüner (ungewaschener) Pansen, ist die Vitaminbombe in der Rohfütterung, er hat einen hohen Gehalt an wertvollen pflanzlichen Rückständen, Vitaminen und Enzyme. Keinen gewaschenen Pansen verfüttern, verursacht Durchfall. Pansen immer roh füttern.

70 g Hühnerhälse, ist ein natürlicher Calciumlieferant

70 g Hundewurst, enthält Blut, das hochwertiges Eiweiß, Eisen, nahezu alle Vitamine und Natrium enthält. Also auch die Abtropflüssigkeit beim Auftauen von Fleisch immer mit füttern. Außerdem sind in der Hundwurst Haut und Innereien, auch wichtige Komponenten.

ca. 100 g Gemüse, davon mehr grünes als rotes Gemüse, da rotes Gemüse vermehrt Vitamin A enthält, ein Vitamin, das bei Überschuss im Körper gespeichert wird und Gelbsucht verursachen kann. Aber bis es soweit kommt, muss es über längere Zeit überdosiert werden. Deshalb auch nie Vitamine oder sonstiges dazu füttern. Das Gemüse gar köcheln oder zu einem Brei pürieren.

Kräuter, sind sehr wichtig, doch weniger ist besser als zuviel. 1 – 3 verschiedene Sorten pro Mahlzeit sind ideal. Kräuter verfüttert man getrocknet oder frisch. Sie werden mit etwas Flüssigkeit zu einem Brei püriert. Am besten entfalten Kräuter ihre Wirkung, wenn sie kurweise verabreicht werden, z. B. alle drei Wochen wechseln. Löwenzahn liefert Aufbaustoffe für den Stoffwechsel von Leber, Galle und Nieren, Mikronährstoffe für Gelenke, Sehnen und Bandapperat und unterstützt die Zellenentschlackung gut für den Magen und Darm. Brennnessel besitzt harntreibende und reinigende Eigenschaften des Verdauungstraktes, regt den Stoffwechsel und die Nierenfunktion an. Zudem wirkt die Brennnessel bei Hautleiden, reinigt das Blut und sie sind reich an Mineralien und Vitaminen. Brombeerblätter finden Einsatz bei Durchfallerkrankungen. Außerdem: Spitz- und Breitwegerich, Giersch, Kamille, Gänseblümchen, Beifuss, Petersilie, Dill, Kerbel, Majoran, Oregano, Thymian, …

1 Esslöffel Bierhefe, enthält eine kompakte Sammlung von Vitaminen, hauptsächlich Vitamin B Komplex, Aminosäuren und Mineralstoffe, die allesamt von der Haut benötigt werden.

1 Esslöffel Seealgenmehl, hoher Gehalt an Mineralstoffen z. B. Magnesium, Calcium, Kalium ,Phosphor, Spurenelemente (vor allem Eisen, Jod) und den Vitaminen B, A, E und C. Der hohe Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen sowie der Vitamine E und C verbessert den Schutz der Haut.

1 Esslöffel Rapsöl oder anderes Öl. Nur kalt gepresste Öle verwenden, nicht erhitzen. Öle sind unverzichtbar. Die Omega 3 und 6 Fettsäuren können vom Hund nicht selbst hergestellt werden und müssen zugeführt werden. Durch die Fütterung von Fleisch mit Fett bekommt der Hund Omega 6 Fettsäuren, Omega 3 Fettsäuren sollten mit Fisch-, Hanf-, Raps- und Leinöl zugeführt werden. Hat auch entzündungshemmende Eigenschaften (Gelenkerkrankungen). Tipp: Schwarzkümmelöl bei Hunden, die unter Pollenallergie, Asthma und Hautallergie leiden, es stärkt das Immunsystem, bei Entzündungen der Gelenke, Hauterkrankungen, Blähungen, Pilz und Bakterien.

Dann wünschen wir für euren Hund /en einen guten Appetit.

Barfen für Einsteiger

Hier einige Tipps und auf was ihr achten müsst:

1. Wenn es auch heißt, man sollte langsam das Futter umstellen, ist das beim Barfen nicht notwendig. Wir taten das noch nie, denn bei den meisten Hunden wissen wir ohnehin nicht, was vorher gefüttert wurde. Wir hatten noch nie Probleme und 90% der Hunde fressen unsere Futtermischung von Anfang an gerne und vertragen es prächtig. Die anderen 10% der Hunde fressen nichts, was sie nicht kennen, also unterstützen wir sie, sich an das Futter zu gewöhnen, indem wir das Fleisch (außer den grünen Pansen) abbrühen. D. h. wir geben das Fleisch in wenig kochendes Wasser rühren einmal um und fischen es wieder heraus, in der Brühe köcheln wir dann unser Gemüse und Reis gar. Diese Hunde brauchen ihre Zeit sich an das neue Futter zu gewöhnen, dies setzt voraus, dass man die Futterschüssel, wenn sie nicht angerührt oder aufgefressen wird, bis zur nächsten Fütterung weg stellt und auch keine Leckerlis gibt. Sollte aber ihre Fellnasen nach ein paar Tagen immer noch die Nase rümpfen, dann sollte man sie nicht dazu zwingen und ihr sein gewohntes Futter wieder füttern.

2. Wichtig: Man darf barfen nie mit Fertignahrung mischen, das kann schmerzhafte Blähungen verursachen.

3. Die meisten Hunde mögen das Futter kalt lieber als warm.

4. Wenn sie Joghurt usw. dazu geben, nie unters Futter mischen, das mögen die meisten Hunde nicht, sondern einen Klecks am Rand platzieren.

5. Man kann das Gemüse auch roh verfüttern, muss aber zu einem Brei püriert werden, sonst können die Hunde es nicht aufspalten. Tipp: Ein bisschen Thunfisch aus der Dose untermischen, wenn sie das Gemüse verweigern.

6. Dasselbe gilt auch für Kräuter und hier zählt weniger ist besser als zu viel. Um sie gut pürieren zu können, gibt man etwas Wasser dazu.

7. Öle wie Raps-, Lein-, Lachsöl usw. sind unverzichtbar. Olivenöl mögen die meisten Hunde leider nicht.

8. Bierhefe ist ein wichtiger Vitamin-B-Träger.

9. Seealgenmehl, Spirulina und Chlorella sind kleine Kraftpakete der Natur und bieten alles auf, was der Organismus braucht. Unverzichtbar!

10. Wichtig: Keine Calciumpräparate zufüttern, kann schmerzhafte Gelenkmäuse verursachen. Calciumträger sind Knochen, Eierschalen, Blutwurst und ab und zu Milchprodukte.

11. Wichtig: Knochen nur roh verfüttern. Gekochte oder anders behandelte Knochen verändern ihre Struktur und können daher sehr gefährlich werden.

12. Keine Zwiebeln, Weintrauben, Rosinen und Schokolade verfüttern, sind für den Hund giftig. Kohlgemüse wenig verwenden.

13. Eier immer gekocht verfüttern.

14. Keinen gewaschenen (weißen) Pansen verfüttern, verursacht Durchfall. Außerdem sind die wichtigen Vitamine und Mineralstoffe, die den grünen Pansen so wertvoll machen, ausgewaschen.

Am Freitag dann das erste Rezept.

Barfen

Barfen, ein bisschen mehr Aufwand, aber viel mehr Spaß als immer nur eine Dose oder Futterpackerl zu öffnen. Es schmeckt den Hunden und ist obendrein auch noch gesund. Wir barfen! Eigentlich sind wir aus der Not heraus vor 35 Jahren auf das barfen umgestiegen. Da wir von jeher viele Tiere mit anfänglichen gesundheitlichen Problemen jeder Art bei uns aufnehmen, waren wir zwangsweise gezwungen diese mit Spezialfutter (vor allem getreidefrei) zu ernähren, für ihre Genesung und um ihre Gesundheit zu erhalten. Man kann es sich gar nicht vorstellen, wie wichtig eine richtige Ernährung zur Genesung, Lebensfreude und Gesunderhaltung beiträgt. Nun, Spezialfutter konnten und können wir uns nicht leisten und so erarbeiteten wir uns mit unserem damaligen Homöopathen und Tierarzt ein naturreines Futterprogramm und das zu einer Zeit in der Rohfütterung verpönt war. Schlimmer noch, es hieß Rohfütterung sei schädlich, die Tiere könnten krank davon werden und vor allem sie werden aggressiv. Nun eines stimmt wohl, alle unsere Hunde und das waren in unserem Tierschutzleben nicht wenige, stürzten sich regelmäßig auf uns und unsere Besucher und schmusten uns zu Tode. Alles unsere Hunde leben harmonisch in Gruppenhaltung, die große Gruppe besteht z. b. aus 24 Hunden ohne sich täglich zu zerfleischen, nicht einmal ein kleiner Schnapper ist drin, sind wohl zu faul. Fazit: Rohfütterung macht aggressiv. Entschuldigt bitte unseren Sarkasmus, aber es musste mal raus, denn zu hartnäckig halten sich diese Vorurteile. Natürlich kann verkehrtes Barfen auch krank machen, denn die richtige Mischung machts und es musst ausgewogen und bedarfsgerecht zusammen gestellt werden. Es ist nicht so schwer, wie es sich vielleicht anhört. Man muss nicht mit einer Waage jedes Gramm abwiegen und auch nicht jede einzelne Komponente jeden Tag zusammen mischen, machen wir bei unserer Ernährung ja auch nicht. Ein Leitfaden ist: Was ist der Hund? Wenn der Hund auch alles frisst (nun ja, fast alles), ist er von seinem Gebiss und Anatomie ein Fleischfresser. Getreide steht nicht auf seinem Speiseplan, sind also für unseren Hund nutzlos, bis hin, dass es ihm gesundheitliche Schäden zufügen kann. Getreide kann Auslöser von Allergien sein, füttert Krebszellen und Arthrosen und der Hund wird dick davon. Der Futtermittelindustrie dient es als billiger Füllstoff, den wir teuer bezahlen. Zur Orientierung, der Hund sollte 2/3 Fleisch, Innereien und Blut (das man über Hundewurst bezieht) und 1/3 Sonstiges (das wäre weich gedünstetes Gemüse, Kräuter, Eier, Bierhefe, Seealgenmehl, evtl. Joghurt, Öl) bekommen. Das Fleisch bezieht man über einen Fachhandel, dies hat Lebensmittelqualität und gewolft ist es gut zu verarbeiten. Nur auf rohes Schweinefleisch muss man unbedingt verzichten, wegen der Ansteckungsgefahr der Pseudowut (verursacht durch den Aujeszky-Virus), die tödlich verläuft. Unsere Schleckermäulchen danken es uns mit einem gesegneten Appetit, guter Verträglichkeit (wenn man auf ein paar Dinge achtet) und ihrem gesunden Aussehen. Es ist eine gute Basis für ein gesundes aktives Leben. Eines möchten wir aber an dieser Stelle vermerken, wir sind keine ausgebildeten Ernährungsberater, deshalb können wir euch nur unsere langjährige Erfahrungswerte mitteilen, legen euch aber bei speziellen Fragen einen Fachmann oder eine passende Lektüre ans Herz.

Buchtipp: „BARF – Biologisch Artgerechtes Rohes Futter für Hunde“ von Swanie Simon, ISBN  978-3939522003

Wir möchten an dieser Stelle Anreger für artgerechte gesunde Fütterung sein, euch mit ein paar Tipps und Rezepten nach und nach einen kleinen Einblick vermitteln. Wir sind keine Ablehner von Fertignahrung. Hunde, die es gerne fressen und gut vertragen, so wie auch einige unserer Hunde, die es als Frühstück bekommen, ist das auch in Ordnung. Demnächst werden wir euch gerne einige Tipps für Neueinsteiger oder die es mal ausprobieren möchten, geben.